Matheologisches
Noch drei Wochen bis zur nächsten (und für längere Zeit letzten) Prüfung. Ich mag es, ein vernünftiges Mass an Lernstoff intensiv zu bearbeiten, gerne auch in schriftlichen Arbeiten, und habe im Gegenzug weniger Freude daran, annähernd unübersichtlich viel Stoff nur oberflächlich ins Gehirn zu hämmern – doch genau das ist bei Grundkursen notwendig, und genau deswegen schwimme ich im Moment noch ein wenig.
Immerhin: Letzte Woche wurde eine Liste möglicher Essaythemen ausgeteilt, so dass wir wissen, in welche Richtung wir lernen müssen. Von den zwölf angegebenen Themenkomplexen werden dann, in Ergänzung zu einem Block von Multiple-Choice-Fragen, deren drei zur Wahl gestellt – eines davon ist zu bearbeiten.
Jetzt möchte der Homo Oeconomicus in mir, ein fauler, opportunistischer Schweinehund, (sicheren) Aufwand und (erhofften) Ertrag in ein vernünftiges Verhältnis bringen. Deshalb habe ich vorhin meine Kenntnisse in der Wahrscheinlichkeitsrechnung reaktiviert – und bin dabei zu einer ermutigenden Erkenntnis gekommen: Wenn ich von den zwölf möglichen Themen sieben, also gerade einmal eines mehr als die Hälfte, vorbereite, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass an der Prüfung mindestens eines der im Vorfeld zum genaueren Studium auserkorenen zur Wahl steht, stattliche 95.5 Prozent.
Können die naturwissenschaftlich Bewanderten unter uns die Richtigkeit meiner Kalkulation – ich rechnete 1-5*4*3/12/11/10 – bestätigen? Und könnten die Theologinnen und Theologen, die hier lesen, mich vielleicht wissen lassen, ob ich das Restrisiko in Kauf nehmen und es einfach fatalistisch-gelassen als Zeichen von oben betrachten sollte, wenn am Ende, mit einer Wahrscheinlichkeit von gerade einmal 4.5 Prozent, doch ausschliesslich Unvorbereitetes vorgeschlagen wird?