Posts tagged: Trauung

“Kirche ist…” – ja, was eigentlich?

By , 20/04/2015 08:46

Dieser Beitrag ist eine leicht abgewandelte Version eines Textes, den ich am Samstag an anderer Stelle online stellte: auf http://www.kirche-ist.ch.

Dabei handelt es sich um mein “Gemeindeprojekt”, das ich im Rahmen des Vikariats zu planen und durchzuführen hatte. Zwei Wochen lang, vom 6. bis 19.4.2015, berichteten 20 Mitglieder meiner Vikariatsgemeinde über ihr kirchliches Engagement. Mehr zu den Hintergründen hier.

Was “Kirche ist…” – wenn ich auf meine Woche zurückblicke, so komme ich für mich zum Schluss: Kirche ist die pure Vielfalt. Ja – genau so vielfältig wie das Leben:

Am Dienstag durfte ich eine Beisetzung gestalten.
Am Donnerstag begannen wir in “meiner” Konfirmanden-Gruppe, die Konfirmation zu planen.
Am Samstag zelebrierte ich eine Trauung.
Und am Sonntag durfte ich einen Gottesdienst mit drei Taufen leiten und feiern.

An diesen ganz unterschiedlichen Eck- und Wendepunkten im Leben tätig sein und Menschen begleiten zu dürfen, ist für mich sicher eines der ganz grossen Privilegien im Pfarramt!

Und alle diese Tätigkeiten, alle diese Kasualien bedeuten, hinter den Kulissen, natürlich auch: zahlreiche und v.a. bisweilen sehr persönliche Gespräche im Vorfeld (mit den Hinterbliebenen, den Konfirmandinnen und Konfirmanden, dem Brautpaar, den Tauffamilien – im Lauf eines Tages bunt durcheinandergemischt [1]) und die seriöse, sensible Vorbereitung dessen, was in der konkreten Situation angemessen ist und vom Gegenüber erwartet wird. Für mich als “Pfarrer-Lehrling” ist dies eine grosse Herausforderung – ich nehme aber an und hoffe auch, dass es das auch bleibt.

Die genannten Tätigkeiten und Anlässe, und dazu noch die Leitung meines Gemeindeprojekts, sind in dieser sowie der letzten Woche also zusammengekommen – und so habe ich nun wirklich das Gefühl, ich hätte einen guten Eindruck davon, was das heisst: Pfarrer sein.

Was soll ich sagen? Zeitlich passt das ganz gut! In der kommenden Woche werde ich nämlich meinen Vikariatsleiter vertreten und also für sämtliche pfarramtlichen Belange in der Vikariatsgemeinde zuständig sein.

[1] Da ist es dann keine Überraschung, dass ich nur ein paar Stunden vor der Trauung feststellte, dass ich im Skript einmal versehentlich vom “Taufspruch” redete…

Höchste Zeit

By , 04/08/2014 07:43

Ich habe den Eindruck, meine erste eigene Trauung am Samstag sei mir gut gelungen. Vor mir sass und stand jedenfalls ein glückliches Paar – davor, währenddessen und danach. Und heute geht es schon weiter: für die einen in die Flitterwochen, für mich mit vielen Kolleginnen und Kollegen in die einjährige Pfaffen-RS: das Vikariat. Wieviel ich darüber bzw. daraus berichten kann, werde ich sehen.

Wie beim kirchlichen Praxissemester vor zweieinhalb Jahren gilt auch hier der Hinweis für alle, mit denen ich in den kommenden Monaten zu tun haben darf (auch wenn es aus meiner Sicht selbstverständlich ist): Es muss sich niemand, sei es in der Kirchgemeinde oder unter den Mitvikarinnen und -vikaren, sorgen, dass ich in diesem Blog Vertrauliches ausplaudere oder sonstwie Heikles schreiben könnte. Natürlich lässt sich das Vikariatsjahr in meinen Texten nicht aussparen – ich werde aber in einem allgemeinen Sinne von meinen Erfahrungen schreiben. Und im Zweifelsfall bitte ich die betreffenden Personen um ihr Einverständnis. Dies gilt im Übrigen auch für meine “Tagebuch”-Kolumnen in der “Reformierten Presse”.

Jetzt noch fertig packen – und dann ist es nach der Hochzeit höchste Zeit: ab in die Einführungswoche, ab in die Ausbildung!

Danke schön

By , 25/09/2013 05:17

Ich habe elektronische Post erhalten. Vom Bischöflichen Ordinat Chur. Zum Tag der Ehe. Das hat weder mit einem insgeheimen Wunsch nach einem Übertritt zur katholischen Konkurrenz (den es nicht gibt) noch mit dem vor Kurzem vorgenommenen Upgrade meines Zivilstandes zu tun. Einfacher: Hintergrund ist ein Blogtext, den ich vor gut anderthalb Jahren verfasst habe und für den mir der Bischof himself damals per E-Mail danken liess. Seither bin ich Mitadressat eines Newsletters, der mir beide Tage der Ehe, die es in den vergangenen achtzehn Monaten anzukündigen gab, schmackhaft machen wollte.

Nun bewege ich mich allerdings immer noch im Hochzeitsmodus und bin deshalb noch nicht gar so recht im seligen Ehestand angekommen: Insgesamt einunddreissig Dankeskarten galt es über das Wochenende und Anfang dieser Woche zu schreiben (wobei ich sie, weil das Fest so grossartig war, natürlich schreiben durfte). Wer weiss, was dies für einen Linkshänder bedeutet (Schmieralarm!), ahnt auch, dass da mit herkömmlicher Ehe noch nicht viel sein kann.

Immerhin (und jetzt wird es beinahe dogmatisch): Ein Blatt Fliesspapier ermöglichte, dass die Karten von den Angeschriebenen in den nächsten Tagen weitgehend unbefleckt empfangen werden können.

Sanft gelandet

By , 16/09/2013 13:24

Nachdem das Qualitäts-Duo – meine bessere Hälfte und ihre bessere Hälfte, welche Mischung! – Ende August im Traugottesdienst die entscheidende Frage richtig beantwortet hatte, wurden an der Lokalität des weiteren Festgeschehens u.a. Ballons in den Apérohimmel geschickt, mit Wunsch-Zetteln versehen, die von den, uns natürlich unbekannten, Finderinnen und Findern zurückgeschickt werden sollten.

Dies geschah auch vielfach.

Ein Fall ist besonders schön: Ein Kärtchen wurde nämlich nicht einfach frankiert und so eingeworfen, sondern uns in einem Umschlag zugeschickt – mit Begleitkarte:

Wunsch-Zettel-Brief

Süss? Sicher! Kitschig? Klar! Aber wer heute noch die Luftflaschen-Post bemüht, schreit ja förmlich danach…

(Ob die Landung im neuen, heute beginnenden – zweitletzten – Semester ähnlich sanft sein wird, weiss ich in wenigen Minuten.)

Kraut und Rüben

By , 21/08/2013 08:49

Im “Gesuch um Vorbereitung der Eheschliessung (Gesuch um Durchführung des Vorbereitungsverfahrens der Eheschliessung)” wird, “zu statistischen Zwecken”, wie es heisst, auch die Religion der Heiratswilligen erhoben.

Die Auswahl ist die folgende:

Religions-Konfessions-Tuttifrutti

Bin ich der Einzige, der diese Auflistung zutiefst lieblos-undifferenziert – will heissen: weder komplett noch in allen Punkten sprachlich wie theologisch korrekt – findet?

Wer von meinen Leserinnen und Lesern ist bereit, mir beim Einsammeln der Fragezeichen zu helfen, die sich spätestens beim zweiten Lesen ergeben?

Drei gewinnt

By , 12/10/2012 06:31

Für die erste Taufe wurde ich schon vor einiger Zeit angefragt. Ich musste absagen – war und bin noch nicht so weit. Diese Woche nun die Anfrage einer ehemaligen Arbeitskollegin, ob ich wohl sie und ihren Freund trauen könne. Wieder: “noch nicht”. Irgendwann werde aber auch ich schwach, und so steht für mich fest: Der Erste, der mich wegen einer Abdankung anfragt, bekommt eine Zusage!

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