Noch ‘n Apple und ‘n i
Wer weiss, dass ich mich lieber in die Schlange vor dem SBB-Schalter einreihe, anstatt meine Fahrkarten an einem Touchscreen-Billettautomaten anzufordern, wird meine Begeisterung für die be-tastatur-ten Handys der Marke Blackberry nachvollziehen (wenn vielleicht auch nicht zwingend teilen) können. Gut zweieinhalb Jahre war ich denn auch recht glücklich mit meiner elektronischen Schwarz- bzw. Brombeere, die ich liebevoll Chuck nannte. [1] Leider aber häuften sich in letzter Zeit die technischen Probleme mit dem Gerät, weshalb ich mich notgedrungen erneut auf dem Handy- bzw. Smartphone-Markt umsah. Die Frage war: “Chuck II” – oder nun doch eine der tastaturlosen Volldisplay-Kacheln?
Kurz und knapp: letzteres. Mehr noch: Hatte ich mir im vergangenen Sommer entgegen früherer Aussagen (“nie einen Mac!”) bereits einen Laptop aus dem Hause Apple zugelegt (“das MacBook ist ja so wunderbar leicht!”), kaufte ich mir gestern ausgerechnet ein, eben: tastaturloses, also volldisplaygekacheltes, iPhone. Wenn das eine Prinzip schon über den Jordan ist… Ich Taste, pardon: taste, mich gerade an das neue Gerät heran. (Angenommen wissen darf es sich aber erst, wenn auch es von mir einen Namen bekommen hat.)
Und so – es folgt die Moral der Geschichte – stehen MacBook und iPhone nun in zweierlei Hinsicht als laute (aber immerhin formvollendete), durchaus auch theologisch wertvolle Ausrufezeichen in meinem Leben: Zum einen erinnern sie mich mit ihrem fruchtigen Logo täglich, stünd-lich!, an die Sündhaftigkeit meiner selbst – zum anderen sind sie ein unmissverständlicher, materieller Beleg dafür, dass dogmatische und “dogmatische” Sätze, seien sie noch so absolut gesetzt, üblicherweise nur von vorläufiger Gültigkeit sind.
Eines allerdings gilt unumstösslich: Ich bleibe beim iPhone 4S. Nie würde ich mir ein Smartphone von der Grösse des Fünfer-Modells zulegen. Nie!
Fortsetzung dürfte folgen.
[1] Dazu inspiriert haben mich die Macher der grossartigen Krankenhaus-Comedy/Drama-Serie “Scrubs”, die in Staffel 4, Folge 22 der Figur Dr. Cox die folgenden Worte an eine jugendliche Patientin in den Mund legten: “If this continues, you will be dead… and I’m not talking about the ‘oh my God, if I don’t get invited to the prom I’m going to die’ type of dead, I’m talking: ‘dead dead’. Is that clear enough for you? Because if it’s not I could of course text you on my Blackberry, or my Blueberry or my Chuck Berry, although technically Chuck Berry is a black berry.”