Posts tagged: Kirchenaustritt

Auf Wü-hüüü-der-sehen!

By , 02/01/2015 13:11

Vorsätze habe ich nur zwei oder drei für dieses neue Jahr. Aber noch ein paar Nachsätze zum letzten:

Im Oktober erschien im “Notabene”, der Zeitschrift der Zürcher Landeskirche für Mitarbeiter, Ehrenamtliche und Freiwillige, ein anregender Artikel zum Thema des Kirchenaustritts und der “Kunst der Verabschiedung”. [1] Die Frage, die darin behandelt wird: Wie bestätigt man Kirchenaustritte “richtig”? [2] Eine Kunst, hier den richtigen Ton zu treffen – führwahr!

Heute früh, als ich mich meinem Neujahrs-Vorsatz gemäss, Ballast abzuwerfen, aus dem Newsletter eines grossen Kreuz-Linger Foto-Dienstleisters ausgetragen hatte, erinnerte ich mich umgehend wieder an jenen Artikel. Weshalb – das sehen Sie am besten selbst.

Jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen… Das kriegen wir besser hin, nicht?

[1] Der Artikel ist hier online erhältlich (Nr. 8/2014, S. 8f.).
[2] Und das natürlich unabhängig von der Art, wie die Kirchenaustritts-Schreiben im Einzelfall formuliert sind. Über Nachtritts-Austritte habe ich bereits einmal geschrieben.

Mission Kirchenaustritt

By , 26/01/2012 06:38

Jeder Kirchenpfleger und jede Pfarrerin, jede Kirchenpflegerin und jeder Pfarrer bekommt von Amtes wegen die Kirchenaustrittsschreiben aus der eigenen Gemeinde zu lesen. Dass viele dieser Briefe nicht persönlich verfasst, sondern von entsprechenden Portalen heruntergeladen werden (die sich dafür teilweise fürstlich entschädigen lassen), ist allseits bekannt. Um die Herkunft der Schreiben soll es hier aber nicht gehen.

Es ist eine andere Beobachtung, die ich thematisieren möchte – eine Beobachtung, die sich auf den Ton der Austrittsschreiben bezieht: Ich habe den Eindruck, dass viele dieser Schreiben, nicht nur die downloadbaren Formulare der bekannten Kirchen- und Religionsgegner, erstaunlich aggressiv formuliert sind, und dies in zunehmendem Masse. Beispiel gefällig? Immer häufiger wird der Adressatin, der Kirchgemeinde (in meinem Falle: Bubikon), überheblich-belehrend klargemacht, dass der Austrittswunsch gefälligst zu akzeptieren sei und jegliche Missionsversuche zu unterbleiben hätten. Als ob dies, beides!, nicht selbstverständlich wäre.

Nun meine Frage: Täuscht mich meine Wahrnehmung? Oder teilen Sie, die Sie vielleicht auch in kirchlichen Behörden aktiv sind, diese Beobachtung? Und davon ausgehend: Wenn Letzteres der Fall sein sollte – woher kommt diese Aggressivität? Neigt die Kirche, die ich selbst als sehr zurückhaltend wahrnehme, tatsächlich dazu, Menschen zu umklammern und Austrittswillige als unmündige Missionsobjekte zu sehen? (Ich kann das nicht glauben.) Oder tut sie dies vor allem in der Vorstellung zahlreicher Austrittswilliger, welche die Kirche kaum von innen kennen? Oder ist es einfach so, dass der Austritt leichter fällt, wenn der Kirche, bewusst oder unbewusst, ein (inexistentes) Fehlverhalten unterstellt wird? Oder…?

Ich weiss es nicht. Jedenfalls möchte ich an dieser Stelle für einen Abschied in Anstand und Entspanntheit (beiderseits!) plädieren – wenn es denn schon zu einem Austritt kommen muss.

Licht und Scheffel und so

By , 02/11/2011 17:58

Die Landeskirche des Kantons Baselland will also den Wiedereintritt erleichtern. Sie tut dies mit einem vereinfachten (Wieder-)Aufnahmeverfahren, welches keine Begründung seitens des Antragstellers mehr verlangt – und macht “mit Plakaten, Inseraten, einer neuen Homepage und vielen Buchzeichen” darauf aufmerksam.

Ich bin da skeptisch. Erfolgversprechender scheint es mir, Kantonalkirchen, Kirchgemeinden und, vor allem, wir alle würden selbstbewusster auftreten und auch abseits teurer und unpersönlicher Kampagnen erzählen, wofür die Kirche steht, was sie tut und was in ihr auch und gerade für uns Laien möglich ist. Wen dies anspricht, der wird sich der Kirche auch wieder annähern wollen und die Gründe dafür vielleicht sogar stolz äussern – möglicherweise auch im Wiederaufnahmeverfahren.

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