Posts tagged: Bachelorarbeit

Vertrauen in den Zeiten des Cholerab

By , 29/10/2012 16:08

“Vorbeugen ist besser als heilen” – das finden bekanntlich selbst wir vertrauensseligen Kirchenleute. In den vergangenen drei Wochen galt auch bei mir höchste Sicherheitsstufe. Nicht auszudenken, das Tagewerk bzw. Untertage-Werk wäre über Nacht von der Festplatte verschwunden, oder der Laptop und der allabendlich ausgedruckte “Stand der Dinge” hätten sich bei einem Wohnungsbrand beide in Nichts aufgelöst!

Aber ich habe den Gratis-E-Mail-Account meiner Jugend ja nicht allein aus Nostalgiegründen behalten. Zur Archivierung von “hot mails” eignet er sich weiterhin bestens:

Mails oben
Mails unten

Und – ja: Wäre damals schon absehbar gewesen, dass ich davon einen Screenshot online stelle, hätte ich die Klammer im Betreff des E-Mails vom 26.10.2012, 6.45 Uhr, bestimmt, wie es sich gehört, geschlossen

Den Titel dieses Beitrags muss ich nicht erklären, oder?

In trockenen Tüchern

By , 29/10/2012 12:27

Drei Tage lang soll Jona im Bauch des Fisches gewesen sein, bevor er wieder aufs Trockene gespieen wurde. Ganze drei Wochen verbrachte ich in den Eingeweiden der Zentralbibliothek. Nun ist es bereits vollbracht: Die Bachelorarbeit, für die ich mindestens die doppelte Schreibzeit veranschlagt hatte, steht nicht nur seit heute – sie liegt mittlerweile auch schon beim Dozenten. [1]

Das war, wie man sich denken kann, eine intensive Zeit. Wer gerne ausgiebig schläft, sollte sich ebensowenig ein Vorbild an mir nehmen wie diejenigen, welche nicht eine bessere Hälfte haben, die selbst viel rackert und also das nötige Verständnis für solcherlei Übungen mitbringt.

Ich freue mich jedenfalls, diese Arbeit noch vor dem Kirchgemeinde-Modul des Praxissemesters und zudem noch einiges früher als geplant abgeschlossen zu haben; die dadurch “gewonnene” Zeit werde ich nun in eine Master-Seminararbeit investieren. Wenn ich schon im richtigen Modus bin…

[1] Ich habe mich von den Kommentatorinnen und Kommentatoren in diesem Blog davon überzeugen lassen, dass ich die weitestverbreitete Schreibweise für den “Streit um das Apostolikum”, “Apostolikumstreit” (ohne Binnen-S), verwenden sollte. Vielen Dank für Euren Gegenwind!

Credorische Streitfrage

By , 22/10/2012 12:55

Seit genau zwei Wochen schreibe ich nun im Schweisse meines Angesichts an meiner Bachelorarbeit, sechs Tage pro Woche von früh bis spät in der ZB, sonntags zu Hause – und das Zwischenergebnis kann sich, wie ich finde, sehen lassen. Schon erstaunlich, was möglich ist, wenn man sich einmal nicht ablenken lässt von dem, was an der Oberfläche geschieht (und allmorgendlich anständig behemdet die Wohnung verlässt, um sich selbst zu signalisieren: Das Ganze ist ein Job und kein Akt der Selbstverwirklichung).

Ich komme also ganz gut klar.

Aber wenn hier schon immer wieder auch Theologinnen und Theologen lesen, wäre ich dankbar, wenn ich etwas theologisches Kernwissen abzapfen dürfte: Kann mich wohl jemand von Ihnen und Euch verbindlich wissen lassen – ob es Apostolikumstreit oder Apostolikumsstreit heisst?

Ich tendiere deutlich zu letzterem, bin aber verunsichert dadurch, dass ausgerechnet die Standardlektüre zum Thema und die RGG zu einem anderen Schluss kommen.

Titelträume

By , 17/10/2012 06:40

Wenn ich mich eh schon durch die Bücher kämpfe, kann ich, dachte ich mir, gleich auch über dieselben gehen. Und so habe ich letzte Woche all meine bisher erworbenen Kreditpunkte zusammengekratzt, mir auf die Schulter geklopft – und den Antrag auf Studienabschluss eingereicht. Der Antrag steht zwar noch unter dem Vorbehalt, dass die Bachelorarbeit bis Ende des Semesters fertig ist und auch tatsächlich angenommen wird; an beidem zweifle ich nach der ersten Schreibwoche, die ebenso speditiv wie konzentriert verlief, aber nicht im Geringsten.

Schon bald also kann ich mich “Bachelor in Theologie” nennen. Werde ich aber nicht tun, denn der Titel ist in der Praxis – Kirche, Universität, ausserhalb – und in meinem eigenen Verständnis soviel wert wie fast jeder andere Bachelorabschluss auch: nichts. Und das zu Recht. Aber ich benötige das Zeugnis halt, um in ein paar Semestern den Masterabschluss zu beantragen. (Dieser zählt dann wenigstens in Kirche und Uni etwas.)

Underground theology

By , 09/10/2012 06:48

Die sieben Wochen bis zum Beginn des Kirchgemeinde-Moduls des Praxissemesters werden es in sich haben: Ich will in dieser Zeit, endlich!, meine Bachelorarbeit schreiben. Das wird eine intensive Angelegenheit – und eine düstere noch dazu: Weil die Zentralbibliothek Publikationen, die über hundert Jahre alt sind (was bei Quellentexten im Bereich der Kirchengeschichte rasch der Fall ist), lieber nicht ausleiht, leiste ich seit gestern und bis auf Weiteres fünf-, sechsmal pro Woche aktiven Bücherbesuchsdienst im Keller der ZB. Das Positive daran: Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass ich dort, in der Abgeschiedenheit von Magazin null-vier, die Ruhe finde, die ich für eine solche Arbeit benötige.

Prokrastination deluxe

By , 08/08/2012 03:02

Was macht ein Student, der, in den Semesterferien steckend, seine Leistungsnachweise erbracht hat, auch privat beinahe ausgelesen ist und noch etwas Zeitdruck aufbauen muss, bevor er die Bachelorarbeit seriös in Angriff nimmt? Richtig: Er schnappt sich ein zusätzliches Jöbli.

    Geld bekommen
    fürs Prokrastinieren – passt!

So mache ich in den nächsten Wochen einige Kapitel eines Buches in Frühneuhochdeutsch in elektronischer Form zugänglich. Unverblümter: Ich tippe sie ab, als Grundlage für eine Neuedition des Werks. Angenehme Nebeneffekte:

    (Lese-)Kenntnisse in Frakturschrift vertiefen
    und gleichzeitig etwas Kylchengschicht lernen.

Das sind zwei – drei – vier Fliegen mit einer Klappe. Nicht schlecht, oder?

Stille nach dem Sturm

By , 10/07/2012 08:49

Nirgends könnte es stiller sein als dort, wo gewöhnlicherweise gejubelt und getrubelt wird. Wenn das Laute sich von jenen Orten verzogen hat, bleibt eine Ruhe zurück, die grösser ist als andere, fest etablierte Ruhen. Der Kontrast macht es aus. So rückte ich, einfacher Gefreiter, zu WK-Zeiten sonntagabends jeweils ein paar Stunden früher als verlangt wieder ein, um in der Unterkunft, an dem Ort, an dem es dann eine Woche lang laut sein würde, noch einmal durchzuatmen. [1] Und genauso habe ich letzte Woche im Klassenlager die Nächte genossen: Ich traf zwar erst am Mittwochnachmittag in Appenzell ein, doch die beiden Nächte, die ich da verbrachte, gehören zu den stillsten seit Monaten – naja: als dann endlich Ruhe eingekehrt war auf den Gängen. Die Phase von Mitternacht bis zwei Uhr morgens habe ich zweimal sinnvoll genutzt, ungestört, in völliger Stille: dafür, an einer Philosophie-Proseminararbeit weiterzuschreiben, die sich zu Hause noch sehr erfolgreich gegen mich gesträubt hatte (oder war es umgekehrt?). Am Samstag musste ich nur noch ein bisschen daran feilen, mittlerweile ist sie eingereicht – die letzte kleine Arbeit meines Bachelorstudiums.

Nun steht lediglich noch die Bachelorarbeit aus. Um auch hier nichts anbrennen zu lassen und konzentriert ans Ziel zu kommen, sollte ich mich vielleicht darum bemühen, sie in der nächtlichen Stille des Höbs Zürich-Kloten schreiben zu dürfen.

[1] Das Verb “durchatmen” ist hier im übertragenen Sinn zu verstehen. Wer einmal für längere Zeit unter der Erdoberfläche wohnte, weiss das.

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