Posts tagged: Auffahrt

Zeitgewinn

By , 29/04/2013 17:26

Gibt es Schöneres, als am Morgen nach der herbstnächtlichen Zeitumstellung zu merken, dass einem eine volle Stunde geschenkt wurde? Nun – vielleicht dies: bei der Vorbereitung für einen Gottesdienst in der Ex-Praktikumsgemeinde festzustellen, dass man sich, nichtsdenkend, den Pfingst-Anlass am Auffahrtsdatum eingetragen hat – und also zehn Tage Gär-Zeit gewonnen zu haben!

Suchen, was droben ist – zu Auffahrt

By , 17/05/2012 10:54

Im Zuge meiner Lernanstrengungen in Kirchengeschichte habe ich zurzeit auch intensiv mit verschiedenen Katechismen aus der Reformationszeit zu tun. Auch wenn dafür bisweilen ein gerüttelt Mass extrinsischer Motivation notwendig ist – es ist schön und tut wohl, beim Quellenstudium festzustellen, dass, wenngleich natürlich vor anderen Hintergründen, die Fragen damals, vor gut vierhundertfünfzig, fünfhundert Jahren, im Grunde genommen dieselben waren wie heute. So schlimm kann es also nicht stehen um uns! Es gibt keinen Grund für uns bisweilen unverstandene Theolögchen, eingesessene wie angehende, zu verzagen oder gar zu resignieren: solange noch, wie früher auch, Fragen gestellt werden…

Hier eine aus dem Heidelberger Katechismus von 1563, passend zum heutigen Feiertag:

“Frage 49: Was nützt uns die Himmelfahrt Christi?

Erstens:
Er ist im Himmel
vor dem Angesicht seines Vaters
unser Fürsprecher.

Zweitens:
Wir haben durch unseren Bruder Jesus Christus
im Himmel die Gewissheit,
dass er als das Haupt uns, seine Glieder,
auch zu sich nehmen wird.

Drittens:
Er, sitzend zur Rechten Gottes,
sendet seinen Geist zu uns,
der uns die Kraft gibt,
zu suchen, was droben ist,
und nicht das, was auf Erden gilt.”

(Aus: Evang.-ref. Kirche/Lippische Landeskirche/Reformierter Bund [Hg.]: Heidelberger Katechismus [1563], revidierte Ausgabe, Neukirchener Verlagsgesellschaft, 4. Auflage, Neukirchen-Vluyn 1997, S. 33 – online hier verfügbar)

“Suchen, was droben ist” – welch simpel-schöne Formulierung (aus Kol 3,1f.) für das, was auch mich, intrinsisch motivierend, umtreibt.

Ich wünsche Ihnen und Dir, mir und uns die angesprochene Kraft für das weitere Suchen – und damit für die beharrliche Arbeit am eigenen Privat-Katechismus, dem eigenen Verständnis dessen, was “da oben” sein mag. Ich bleibe, um es im Tagi-Jargon zu sagen, dran.

Meinen deutschen Freunden (die Freundinnen sind für einmal explizit nicht mitgemeint), welche das Datum der Himmelfahrt Christi traditionellerweise für ein Himmelfahrtskommando namens Herrentagspartie nutzen, sei mit Nachdruck gesagt: Der Heidelberger Katechismus meint mit “Geist” etwas ganz und gar Alkoholfreies.

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