Spital-Seelsorge

By , 12/07/2013 12:38

So – nach einer längeren und unfreiwilligen Pause kann ich nun hoffentlich wieder häufiger schreiben. Um die zumindest andeutende Berichterstattung über mein körperliches Wohlbefinden abzuschliessen: Ich war letzte Woche unter dem Skalpell und bin jetzt wieder zu Hause, fit und munter – und den definitiven Befund, nachträglich, abwartend. Aber es scheint so, als ob wieder alles “in Ordnung” sei.

Vielen Dank allen Seelsorgerinnen und Seelsorgern in dieser langen Zeit der Ungewissheit und Unwissenheit, die sich dann doch noch bis gestern hinzogen (und auch noch ein wenig andauern). Damit sind nun nicht die Pfarrer gemeint, die es am Unispital gibt, denn von ihnen habe ich während meines stationären Aufenthalts keinen gesehen, aber ich danke, etwas weiter gefasst:

Dem Anästhesisten, der mir am Abend vor der Operation eigentlich nur noch rasch sämtliche Narkoserisiken erklären wollte und mich, nach einem Nachmittag voller Abklärungen in grossen Geräten und durch ernst dreinschauende Ärzte, aufgelöst in meinem Zimmer vorfand – und der dann perfekt reagierte, indem er dies der richtigen Person berichtete. Nämlich:

Der Assistenzärztin, die mich teilweise vor- und nachbetreute und die, als ich die genannte Krise schob, so gegen halb acht Uhr abends, ein weiteres Mal in meinem Zimmer erschien, um mir die Operation Schritt für Schritt zu erläutern und die entsprechenden Risiken, welche durchaus nicht ganz ohne sind und waren, noch einmal geduldig einzuordnen zu helfen. Das werde ich ihr nicht vergessen.

Dem leitenden Arzt, der mich auf dem Tisch hatte und dabei nicht nur grossartige Arbeit verrichtete (das auch!), der Filigrankünstler, sondern in den wenigen Minuten, in denen ich ihn jeweils sah (er hatte mich im Gegensatz dazu ja etwas länger vor sich), auch eine beruhigende Gelassenheit ausstrahlte, insbesondere am frühen Morgen des Operationstages.

Den Pflegerinnen und Pflegern, die, so mein Eindruck, allesamt mehr taten, als einen Job zu verrichten. Das Umfeld ist nun wahrlich kein schönes, aber was sie daraus machten, mit ihrer Sorgfalt, ihrem Nachfragen, ihrem Humor (doch, bisweilen gab es auch Grund zu lachen), ist beachtlich. Am liebsten nie mehr – aber sonst, theoretisch: gerne wieder.

Den wenigen Freunden und Kollegen und den Dozenten, die ich vorab informierte und die sich immer wieder nach meinem Wohlbefinden erkundigten und mir, dies im Falle der Dozenten, im Vorfeld auch unkompliziert die eine oder andere Freistunde ermöglichten für Abklärungen und zum Nachdenken. Das hat, wie auch die Erkundigungen aus Bubikon, sehr geholfen!

Besonders aber natürlich meinen Eltern und Geschwistern und meiner viel, viel besseren Hälfte, die allesamt mitgefiebert, streckenweise auch mitgelitten haben. Denn seien wir ehrlich: Der Satz, wonach geteiltes Leid halbes Leid sei, ist in dieser Absolutheit Blödsinn – das Leid wirft sich mit seinem vollen Gewicht auf jeden der davon Erfahrenden, der am Ende ebenso einzeln und allein damit umgehen muss wie der Kranke.

Wie gesagt: Das wäre (wohl) geschafft. Jetzt wächst, um Willy Brandt zu zitieren, (wieder) zusammen, was zusammengehört – und danach soll es in meinem Leben und hier mit Erfreulicherem weitergehen.

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