Kreidezeit vorbei
Ausgebildeter Lehrer war ich nie. Nun bin ich auch kein praktizierender mehr: Heute morgen hatte ich zum letzten Mal für längere Zeit Kreide an den Händen. Die Mehrfachbelastung war auf die Dauer schlichtweg zu gross: Gewiss, man kann unterrichten und an der Uni arbeiten und ein Behördenamt ausfüllen und viel und gerne schreiben und ein gesundes Privatleben führen und zügig studieren – aber alles davon gleichzeitig?
Dass es nun ausgerechnet den grössten meiner Nebenjobs, ja: überhaupt einen Nebenjob, getroffen hat, mag diejenigen erstaunen, die wissen, dass ich vom Nur-Studieren bzw. Nicht-Arbeiten nicht viel halte. Es gibt aber einen guten Grund für meine Entscheidung: Wenn diese 11 Wochenstunden Französisch, Deutsch, Geschichte und Geographie, die ich in den letzten anderthalb Jahren erteilt (und vorbereitet) habe, wegfallen – und damit die grösste Ablenkung vom Studium –, kann ich ein Semester früher mit dem Studium fertig sein und es sogar ein Jahr eher als geplant ins Vikariat schaffen; ebendieses eine Jahr wäre ich dann auch früher im Kirchen- oder irgendeinem anderen Markt. Für einen Zweitstudenten, finde ich, ein sinnvolles Ziel, und so reichte ich vor den Herbstferien meine Kündigung ein. [1]
Während die Anstellung an der Uni, das Behördenamt, das Schreiben und das Private bleiben, stecke ich die neu gewonnene Zeit nun also ins Studium – und in die vorgezogene Suche nach einem Vikariatsplatz. [2]
[1] Die Bengel und die Bengelin werde ich trotzdem vermissen.
[2] Der einjährige Vikariatskurs wird, wenn ich den Master tatsächlich so früh wie erhofft schaffe, im August 2014 beginnen. Mal schauen, welcher Pfarrer (oder welche Pfarrerin) und welche Kirchgemeinde meinen Wünschen entsprechen und noch dazu bereit sind, mich als Vikar aufzunehmen.
das klingt doch durchaus anständig, herr studer. ich machs dafür umgekehrt und habe mir noch einen job mehr zugelegt (eben auch Unterricht, aber RU), sodass ich jetzt 3 jobs habe.
hoffe, du erreichst dein Ziel. Und ich meines auch: zwei SA+BA bis im Juli
Liebe Katrin
Man muss wissen, wann das Studium Priorität hat. Auch wenn ich mir gewünscht hätte, zumindest das Schuljahr noch zu Ende zu bringen. Dennoch (bzw. gerade deshalb) beneide ich Dich natürlich ein wenig um Deine Ausichten: Religionsunterricht habe ich bisher nicht erteilt – und überhaupt macht Unterrichten viel Freude. In diesem Sinne, eben: viel Freude Dir mit Deinen Schülerinnen und Schülern!
Zurzeit ist bei mir lediglich ein (längerer) Essay offen. Bis zu den Sommer-Semesterferien kommen dann aber noch eine mündliche Prüfung und drei Seminararbeiten dazu. Es gibt also weiterhin viel zu tun – nun einfach mehr Studium als Anderes.
Liebe Grüsse,
Reto