Können…
Vor fast einem Jahr, sechs Monate vor Beginn des Praxissemesters, habe ich mir drei wichtige Fragen gestellt, die meine mögliche Zukunft im Pfarramt betreffen. Nun, nach den Praktika in Altersheim und Kirchgemeinde, will ich die Fragen erneut beantworten. Ich beginne heute einmal mit der ersten – die beiden anderen behandle ich in den nächsten Tagen.
Kann ich “das” einmal: Pfarrer sein? Werde ich mich zum Beispiel nach Studium und allfälligem Vikariat “kirchlich” verhalten und ausdrücken können und so von einer kirchlich-slash-religiös bestens sozialisierten Kerngemeinde akzeptiert und verstanden werden, ohne den Blick für die “kritischen Zugewandten”, den ich mir selbst noch attestiere und der mir sehr wichtig ist, zu verlieren? Kann mir dieser Spagat gelingen?
Ja, ich kann “das”, und ich glaube, mir kann dieser Spagat gelingen. Manches beherrsche ich bereits recht gut, manch Handwerkliches gilt es noch zu lernen und einzuüben – aber es scheint möglich: Ich kann es können. Im Altersheim habe ich mich sehr wohl gefühlt, führte ich zahlreiche Gespräche, wurde ich und war ich allzeit bestens involviert. Und in der Kirchgemeinde durfte ich vieles beobachten und kennenlernen, beim Unterrichten mit- bzw. aushelfen, einige Gespräche führen – und meinen ersten Gottesdienst kom-ponieren und leiten. Der beschriebene “Spagat” ist gewiss gross, aber ich habe immerhin den Eindruck, dass ich mich in meinen Praktika unterschiedlichen Menschen verständlich machen konnte. Darauf lässt sich doch aufbauen!
Als ich die obige Frage zum ersten Mal stellte, beantwortete ich sie zurückhaltend mit “vielleicht”. Jetzt bin ich überzeugt: Ich kann es – und ich werde es im Vikariat und danach noch viel besser können.
Die Fortsetzungen zum “Wollen” und zum “Müssen” folgen demnächst.
na das freut doch Herr Studer. Ja, bei mir tönt es auch so.