Wir und die da

By , 22/01/2012 12:16

Wieder einmal eine (mit einem Augenzwinkern gestellte) Frage aus der Reihe “Fragen, die das Leben stellt”: Ist eine Kirche, die es sich häufig, habe ich den Eindruck, mit und in ihrer Kerngemeinde gemütlich eingerichtet hat, eine Kirche, die zwar Fragen und Antwortangebote in ihrem Zentrum stehen hat, welche auch heute noch, weil sie Existenzielles und damit Urmenschliches betreffen, ein grosses Publikum ansprechen könnten, sich allerdings viel zu oft auf eine Weise präsentiert, die selbst Interessierte abschreckt, eine Kirche also, die, könnte man etwas plakativ sagen, dazu neigt, in ihrem eigenen Saft zu schmoren (Manche benötigten für diese Erkenntnis eine Milieustudie) – ist eine solche Kirche eigentlich nicht auch, auf eine ganz eigene Art, ein “Insider-Geschäft”?

2 Responses to “Wir und die da”

  1. Hans Hänni says:

    Lieber Reto
    Doch, manchmal ist sie dies schon – zumindest aus meiner Sicht! Ich denke auch, dass es durchaus Verbesserungspotenzial gibt. Gestern Sonntagmorgen wurde z.B. auf DRS 1 ein Bibeltext verlesen, der wirklich nicht mehr in unsere Zeit passt: Genesis 2:18-25 nach einer alten Übersetzung:
    18 Und Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei. 19 Denn als Gott der HERR gemacht hatte von der Erde allerlei Tiere auf dem Felde und allerlei Vögel unter dem Himmel, brachte er sie zu dem Menschen, daß er sähe, wie er sie nennte; denn der wie Mensch allerlei lebendige Tiere nennen würde, so sollten sie heißen. 20 Und der Mensch gab einem jeglichen Vieh und Vogel unter dem Himmel und Tier auf dem Felde seinen Namen; aber für den Menschen ward keine Gehilfin gefunden, die um ihn wäre. 21 Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine und schloß die Stätte zu mit Fleisch. 22 Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er vom Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. 23 Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin heißen, darum daß sie vom Manne genommen ist. 24 Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein ein Fleisch. 25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und das Weib, und schämten sich nicht.

    Ich denke nicht, dass solche Texte dazu angetan sind, die christiche Botschaft veständlich zu machen

    Herzliche Grüsse Hans

    • Reto Studer says:

      Lieber Hans

      Dass nicht jede Übersetzung in allen Teilen gelungen ist: einverstanden! Allerdings ist das Problem hier, scheint es mir, ein Anderes: Der Textinhalt als solcher, man könnte sagen: die Motivation dahinter, ist schwierig zu verstehen, und weniger die sprachliche Übersetzung. Der kulturelle Unterschied zu heute ist einfach immens!

      Wir können Passagen wie die von Dir zitierte aber trotzdem nicht einfach beiseite lassen. Es ist dann die Aufgabe des Auslegenden (zu Hause, in der Kirchgemeinde, in der Wissenschaft), solcherlei Texte verständlich zu machen, d.h. ins Heute zu übertragen und damit “zeitgemäss” zu machen. Eine Kunst!

      Herzliche Grüsse,
      Reto

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